FEUERWEHRBEDARFSPLANUNG
Die Feuerwehrbedarfsplanung umfasst eine Vielzahl von Fragestellungen wie
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die Risikoanalyse, das individuelle Gefahrenpotenzial und dessen räumliche Verteilung als Grundlage eines sachgerechten zukünftigen Bedarfs an Feuerwehr
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ein individuell entsprechend der rechtlichen Vorgaben, aber auch der örtlichen Risiken angespasstes kommunales Schutzziel
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die Struktur der Feuerwehr sowohl im Ist als auch entsprechend dem Schutzziel im Soll hinsichtlich
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Organisation
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Ausrüstung und Fahrzeugen
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Standorten und Erreichbarkeiten
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Personal und Ausbildungsstand
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die Umsetzung des Soll-Konzeptes durch Maßnahmen in allen Bereichen
Entscheidend für die Bedarfsplanung ist die Beteiligung und aktive Mitarbeit der Feuerwehr, deren Sachkenntnis und Kenntnis der örtlichen Gegebenheiten unverzichtbar ist.
Feuerbedarfsplanung
Die Feuerwehrbedarfplanung (je nach Bundesland auch Brandschutzbedarfsplanung oder Bedarfs-und Entwicklungsplanung genannt), besteht aus mehreren Teilauspekten. Als erfahrenenes
IST-SOLL-VERGLEICH UND MAßNAHMEN
Aus dem Vergleich der bestehenden Struktur und der anzustrebenden Soll Struktur der Feuerwehr werden die Maßnahmen abgeleitet, die umzusetzen sind, um das zukünftige Schutzziel der Gemeinde einzuhalten.
ERGEBNIS
Ergebnis ist ein Maßnahmenplan
für die Feuerwehr, die Verwaltung und politische Gremien mit zeitlich und kostenmäßig
umzusetzenden Maßnahmen.
Beispiel:
Technische Maßnahme TEC11
Ersatzbeschaffung eines LF 10 , Standort Südwest
Begründung/Erläuterung: Das Fahrzeug ist Ersatzbeschaffung für ein LF 8/6 (Bj. 2005), das 2025 die vorgesehene Nutzungsdauer erreichen wird.
Zeitrahmen: 2023 2024 2025 2026 2027 2028
Kosten [€]: - - - - - 550.000 €
Personelle Maßnahme PER8
Realitätsnahe Ausbildung der Einsatzkräfte durch zeitweise Anmietung einer Brandsimulationsanlage (Flash-Over-Container)
Begründung/Erläuterung: Für den Aufgabenbereich der Aus- und Fortbildung ist festzustellen, dass mit den vorhandenen Mitteln eine praxisnahe Aus- und Weiterbildung der Feuer-wehrangehörigen nicht in ausreichendem Maße erfolgen kann. (...)
Zeitrahmen: laufend
Kosten: 15.000 € p. a.
STRUKTUR DER FEUERWEHR
Feuerwehren benötigen zur sachgerechten und fachkompetenten Erfüllung der an sie gestellte Aufgabenvielfalt eine leistungsfähige Organisationsstruktur sowie ausreichende technische und personelle Ressourcen an den einzelnen Standorten.
Die Betrachtung umfasst dabei alle wichtigen Themenfelder wie Personal und Ausbildungsstand, Fahrzeuge und Ausrüstung, Standorte und Erreichbarkeiten, Einsatzgeschehen, Schutzzielerfüllung sowie Organisationsstruktur.
ERGEBNIS
Ergebnis ist eine vollständige, in Tabellen, Grafiken und Karten aufbereitete Dokumentation der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr.
RISIKOANALYSE
Zur Analyse des Gefährdungspotenzials gehen zahlreiche Informationen aus unterschiedlichen Quellen ein, die zu einer Risikoanalyse zusammengeführt werden.
Zur Analyse der Siedlungsstruktur nutzen wir eine softwaregestützte Auswertung auf Grundlage der bundesweit vorhandenen CityGML-Gebäudedaten und aktuellen OSM-Daten, um eine Vorlage für die Risikoanalyse zu liefern. So findet u. a. eine Vorauswertung der Gebäudehöhe und Gebäudenutzung als Grundlage der Bewertung statt, die dann mit Fachwissen vor Ort ergänzt werden kann.
Beispiel Beurteilungsklassen Brandrisiko
ERGEBNIS
Die Ergebnisse der Risikoanalyse sind die Grundlage für das festzulegende Schutzziel der Gemeinde, welches die politisch vereinbarte Qualität der von der Feuerwehr zu erbringenden Leistungen festlegt.
SOLL-KONZEPT
Entsprechend dem festgelegten zukünftigen Schutzziel und der Struktur der Feuerwehr wird das Soll-Konzept für alle Bereiche der Feuerwehr entwickelt.
IST-SOLL-VERGLEICH UND MAßNAHMEN
Aus dem Vergleich der bestehenden Struktur und der anzustrebenden Soll Struktur der Feuerwehr werden die Maßnahmen abgeleitet, die umzusetzen sind, um das zukünftige Schutzziel der Gemeinde einzuhalten.
ERGEBNIS
Ergebnis ist ein Maßnahmenplan
für die Feuerwehr, die Verwaltung und politische Gremien mit zeitlich und kostenmäßig
umzusetzenden Maßnahmen.
Beispiel:
Technische Maßnahme TEC11
Ersatzbeschaffung eines LF 10 , Standort Südwest
Begründung/Erläuterung: Das Fahrzeug ist Ersatzbeschaffung für ein LF 8/6 (Bj. 2005), das 2025 die vorgesehene Nutzungsdauer erreichen wird.
Zeitrahmen: 2023 2024 2025 2026 2027 2028
Kosten [€]: - - - - - 550.000 €
Personelle Maßnahme PER8
Realitätsnahe Ausbildung der Einsatzkräfte durch zeitweise Anmietung einer Brandsimulationsanlage (Flash-Over-Container)
Begründung/Erläuterung: Für den Aufgabenbereich der Aus- und Fortbildung ist festzustellen, dass mit den vorhandenen Mitteln eine praxisnahe Aus- und Weiterbildung der Feuer-wehrangehörigen nicht in ausreichendem Maße erfolgen kann. (...)
Zeitrahmen: laufend
Kosten: 15.000 € p. a.
Löschwasserkonzept
Eine ausreichende Versorgung mit Löschwasser ist Voraussetzung für eine erfolgreiche Brandbekämpfung. Die Sicherstellung der Löschwasserversorgung gehört zu den Aufgaben einer Kommune.
In Siedlungsgebieten (Grundschutz) greift die Feuerwehr dabei in der Regel auf das Rohrnetz der Trinkwasserversorgung zu. Die Anforderungen an die Löschwasserversorgung seitens der Feuerwehr sind in der Information der AGBF und des DFV in Abstimmung mit dem DVGW zur "Löschwasserversorgung aus Hydranten in öffentlichen Verkehrsflächen" beschrieben. Grundlage ist das Arbeitsblatt W 405 des Deutschen Verein des Gas- und Wasserfachs e.V. (DVGW).
Dabei gelten folgende Anforderungen für den Grundschutz an die Löschwasserversorgung:
Wassermenge:
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bei niedriger, in der Regel freistehender Bebauung
(bis 3 Vollgeschosse) mit 800 l/min (48 m³/h) -
bei sonstiger Bebauung mit mindestens 1.600 l/min (96 m³/h)
Dichte des Hydrantennetzes:
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offene Bebauung: 400 m
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geschlossene Bebauung: 300 m
Beispiel für ein Hydrantennetz in einer Gemeinde
Für Gewerbe- und Industriegebiete ergeben sich möglicherweise höhere Anforderungen. Betriebe mit erhöhten Brandlasten oder jene, die besonders brandgefährdet sind, verfügen zusätzlich über eine Löschwasserversorgung mit Entnahmestellen auf den Grundstücken (Objektschutz).
Beispiel für die Überprüfung der Dichte eines Hydrantennetzes:
Gebiet mit einem maximalen Abstand von 150 Metern um die vorhandenen Hydranten im Rohrleitungsnetz
Sofern diese Anforderungen nicht erfüllt werden können, müssen andere Möglichkeiten zur Sicherstellung der Löschwasserversorgung ergriffen werden. Möglichkeiten hierfür sind:
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Entnahme aus offenen Gewässern, evtl. mit Entnahmestellen
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Entnahme aus Löschwasserteichen gem. DIN 14210
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Entnahme aus Löschwasserbrunnen gem. DIN 14220
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Entnahme aus Löschwasserbehältern gem. DIN 14230
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Entnahme aus eigenständigem Löschwassernetz
Für Bereiche des Zuständigkeitsgebietes, die nicht ausreichend über das Trinkwasserrohrleitungsnetz mit Löschwasser versorgt werden können, ist von der Feuerwehr ein Löschwasserkonzept auszuarbeiten und zu dokumentieren, z.B. in einem Löschwasserkataster.
Dieses legt auch die entsprechende Vorhaltung von spezieller Technik und Gerätschaften vor, welche in der Alarm- und Ausrückeordnung zu verankern ist.
Mitgliederbefragung
Durch die in der Mitgliederbefragung abgefragten Informationen werden die vorhandenen feuerwehrtechnischen und laufbahnbezogenen Qualifikationen in den verschiedenen Löscheinheiten sowie die Tages- und Nachtverfügbarkeit der einzelnen Feuerwehrangehörigen für den Einsatzdienst erfasst.
Diese Informationen bilden einen wichtigen Beitrag zur Einschätzung der Leistungsfähigkeit und Einsatzverfügbarkeit in den einzelnen Löscheinheiten und der Feuerwehr insgesamt. Im Folgenden wird auf einige Informationen, die standardmäßig in den Mitgliederbefragungen abgefragt werden, eingegangen, und erklärt, wofür diese Informationen genutzt werden.
Altersstruktur einer Löscheinheit
Neben der Anzahl der Mitglieder einer Feuerwehreinheit liefert die Erfassung der Altersstruktur Anhaltspunkte für die zu erwartende zukünftige Stärke einer Feuerwehreinheit wider.
Bezüglich der Qualifikationen werden in der Mitgliederbefragung neben den Dienstgraden z.B. vorhandene Führerscheine und feuerwehrtechnische Ausbildungen zum Führen verschiedner Fahrzeuge, Atemschutz, der Einsatz mit Chemikalienschutzanzug und das Retten aus Höhen und Tiefen (ERHT) abgefragt und dokumentiert. Diese Informationen liefern weitere Hinweise auf die Leistungsfähigkeit der Feuerwehr, so beeinflusst z.b. die Anzahl der Atemschutzgeräteträger in einer Löscheinheit deren Fähigkeit, Trupps für den Innenangriff und die Sicherung zu stellen.
Neben der Qualifikation ist entscheidend, wie viele ausgebildeten Feuerwehrangehörige zu den Einsätzen tagsüber und nachts verfügbar sind und wie schnell Sie vom Aufenthaltsort zum Standort kommen können, da Ausrückezeiten und Ausrückestärken, erheblichen Einfluss auf die Erreichung des Schutzziels haben. Des Weiteren können die Wohn- und Arbeitsorte der Feuerwehrangehörigen bei der Planung von neuer Feuerwehrstandorte eine Rolle spielen.
Bei Berufstätigen entspricht die Verfügbarkeit an Arbeitstagen abends/nachts und am Wochenende ganztags in der Regel der Entfernung von der Wohnung zum Feuerwehrstandort.
Zumeist wohnen Feuewehrangehörige in der Nähe des Standortes ihrer Löscheinheit (s. Karte).
Bei der Einsatzteilnahme vom Arbeitsort aus kann sich ein anderes Bild ergeben, da zum einen nicht alle Feuerwehrangehörigen während der Arbeitszeit an Einsätzen teilnehmen können, und zum anderen die Arbeitsorte unter Umständen sehr viel weiter innerhalb und teilweise auch ausserhalb der Gemeinde verteilt sind. Somit stehen häufig tagsüber weniger FA mit im Durchschnitt längerer Ausrückzeit zur Verfügung als am Wochenende oder nachts.
Im Zusammenspiel der aktiven Feuerwehrangehörigen einer Löscheinheit mit ihren Qualifikationen und ihrer Verfügbarkeit für Einsätze zu bestimmten Zeiten ergeben sich hilfreiche Informationen, die einen wichtigen Beitrag zur Ermittlung eines detailliertes Bildes der Leistungsfähigkeit einer Feuerwehreinheit liefern.